Zeitreise durch die Geschichte der digitalen Bildung im Sport

Ghostthinker-Gründer Dr. Frank Vohle regte die Teilnehmenden des diesjährigen DOSB-Fachforum Bildung mit einem Vortrag über die Entwicklung digitaler Bildungsformate im Sport zum Nachdenken und Diskutieren an.

Frank Vohle hält auf dem DOSB Fachforum 2021 einen Online-Vortrag.

Das jährlich stattfindende Fachforum Bildung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) bietet den Bildungsverantwortlichen deutscher Sportverbände einen gemeinsamen Rahmen für Austausch, Reflexion und Inspiration. In diesem Jahr läutete Ghostthinker-Gründer Dr. Frank Vohle die dreitägige Online-Veranstaltung mit einem kurzweiligen Vortrag über die Digitalisierung von Bildungsformaten im Sport ein.

Er nahm die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise, zunächst zurück in die Nullerjahre des 21. Jahrhunderts. Aus- und Fortbildungen der Sportverbände fanden ausschließlich in analoger Präsenz statt, in Seminarräumen, Vortragssälen und Sportstätten. Diese Ära der “alten Präsenz” zeichnete sich insbesondere durch zwischenmenschliche Begegnung aus, durch das Beisammensein an einem Ort. Neue Bekanntschaften und tiefgehende Gespräche, oft außerhalb der eigentlichen Seminarzeiten, boten einen großen Mehrwert neben den gemeinsamen theoretischen und praktischen Einheiten.

Ab 2010 veränderte ein neuer didaktischer Ansatz die Bildung im Sport: Blended Learning. Der Bildungsraum wurde mithilfe von dezentralen Online-Phasen zeitlich und räumlich “gestreckt”. Digitale Vor- und Nachphasen zur Aktivierung von (Vor-)Wissen und Festigung von neuen Kompetenzen kristallisierten sich als sinnvolle Ergänzung zu analogen Präsenzveranstaltungen heraus. Die Idee des Blended Learnings, so Frank Vohle, war in dieser Zeit nicht, Bildungsangebote vollständig zu digitalisieren. Stattdessen wurden digitale Elemente hinzugefügt, um Bildungsangebote wirksamer und realitätsnäher zu gestalten.

Mit dem Eintreten der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 wurde diese Form des Blended Learnings auf die Probe gestellt. Die Komponente der analogen Präsenz entfiel zeitweise komplett, jeglicher Austausch fand nur noch über digitale Kanäle statt. Doch trotz dieser Einschränkung setzten sich mit der Zeit modifizierte "Blended"-Learning-Formate durch. Der Fokus lag zunächst auf einer synchronen Online-Lehre via Videokonferenzen, die wegen der Gleichzeitigkeit als "digitale Präsenz" definiert wurde. Später kamen Hybrid-Formate hinzu, in denen parallel zur Videokonferenz Kleingruppen corona-konform gemeinsam an einem Ort zusammenkommen konnten. Weitere Teilnehmende konnten die Veranstaltung live oder im Nachgang per Video anschauen. Neben den Vorteilen beleuchtete Frank in seinem Vortrag auch kritische didaktische Aspekte dieser “Hyflex-Formate”.

Doch im Hier und Jetzt endete die Zeitreise noch lange nicht! Wie von den Ghostthinkern gewohnt, spielte vor allem der neugierige und ideenreiche Blick in die Zukunft eine wichtige Rolle in Franks Vortrag. Eines ist sicher: Die bisher gekannten Online-Formate werden sich kontinuierlich weiterentwickeln und durch vielfältige Tools und virtuelle Welten bereichert. Genau das aber erzeugt einen hohen Innovationsdruck auf die bisher gekannte analoge Präsenz und führt zu der Frage: Wie kann die analoge Präsenz zukünftig überzeugend und mehrwertstiftend gestaltet bzw. genutzt werden, um neben digitalen Formaten zu bestehen?

Franks Stichwort dazu lautet: Serendipity. Sensorische Erlebnisse, überraschende Ereignisse, glückliche Zufälle, “Lebendigkeit” machen die analoge Präsenz so wertvoll und unersetzbar. Wer nun wissen möchte, wie mit diesem Ansatz in der Sportbildung (und darüber hinaus) experimentiert und Mehrwert geschaffen werden kann, schaut sich am besten das Vortragsvideo an oder stattet Franks persönlichem Blog einen Besuch ab!

 

„Wandel durch Werte: Eine Zeitreise“ - Vortrag von Dr. Frank Vohle