Beratungskompetenz durch Social Video Learning

Beratungskompetenz durch Social Video Learning

Finanzierung von Immobilien, Vermögensaufbau, Altersvorsorge - zu diesen und vielen weiteren Themen stehen Bankkauffrauen und -männer ihren Kundinnen und Kunden täglich beratend zur Seite. Für ein angenehmes und erfolgreiches Beratungsgespräch ist nicht nur eine gute Kenntnis der Produkte und Dienstleistungen nötig, sondern auch ein hohes Maß an Empathie und rhetorischem Geschick. Auf diese Herausforderungen werden angehende Beraterinnen und Berater im Rahmen ihrer Banklehre unter anderem mit Hilfe von Best Practices und Rollenspielen vorbereitet.

Dass für diese Bildungsaspekte Social Video Learning als Ergänzung zur Präsenzlehre perfekt geeignet ist, hat Martin Reinhard in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich gezeigt. Als Leiter der Ausbildungsabteilung (inzwischen Senior HR-Entwickler) der Thurgauer Kantonalbank in der Schweiz hat er Social Video Learning mit edubreak® inzwischen als festen Bestandteil der Grundausbildung etabliert. Unter den Lernenden stößt dieses Format auf große Offenheit und Begeisterung. Auch die Resultate lassen sich sehen: Die Noten für das Beratungsgespräch in der Lehrabschlussprüfung fallen im regionalen Vergleich sehr gut aus. 

Im dritten Lehrjahr steht für die angehenden Bankkauffrauen und NEUE WEGE GEHEN -männer unter anderem die Schulung der eigenen Beratungs- und Gesprächskompetenz im Mittelpunkt. Dafür werden ihnen im edubreak®CAMPUS verschiedene Videosequenzen aus fiktiven Kundengesprächen als Best Practices zur Verfügung gestellt. Diese Videos werden jedoch nicht nur passiv konsumiert, sondern aktiv kommentiert und diskutiert, sodass der Lerneffekt verstärkt wird. 

In einem zweiten Schritt sind die Lernenden selber an der Reihe, Beratungsgespräche im Rahmen von Rollenspielen an Präsenztagen oder auch mit ihrem persönlichen Praxisausbilder in der jeweiligen Geschäftsstelle zu üben. Diese Übungen werden als Videos aufgezeichnet und hochgeladen - ganz unkompliziert mit dem Handy via edubreak®APP. Im Nachgang stehen sie der gesamten Gruppe zur eigenen und gegenseitigen Reflexion zur Verfügung. Nach dem Feedback und einigen weiteren Wochen des Lernens wird diese Übung wiederholt. Verbesserungen im Auftritt und Verhalten sind dabei erfahrungsgemäß deutlich erkennbar. 

Neben Social Video Learning wird der edubreak®CAMPUS vor allem für Online-Meetings in der Ausbildung genutzt. Insbesondere zu Zeiten der Corona-Pandemie schätzt sich die Thurgauer Kantonalbank sehr glücklich, bereits eine etablierte Online-Plattform zu haben, über die problemlos die Kommunikation und Bildungsarbeit ablaufen kann. So werden beispielsweise Lernwochen, in denen die Lernenden normalerweise in einem Seminarhotel zusammenkommen, kurzerhand in den virtuellen Raum verlegt.

Doch Martin Reinhards Vision, edubreak® in der Aus- und Weiterbildung im Bankensektor einzusetzen, reicht weit über die Grundausbildung hinaus. Im Herbst 2020 wurde Social Video Learning erfolgreich auch in der Erwachsenenbildung pilotiert, im Rahmen einer Fortbildung für Kundenberaterinnen und -berater. Auch wenn die Überwindung für sie etwas größer war als für die jüngere Generation, sich gegenseitig zu filmen bzw. filmen zu lassen, konnten die Teilnehmenden sehr von den Videoaufnahmen ihrer Trainings Beratungsgespräche profitieren. Dabei wurden so manche Ticks aufgedeckt, dessen sich die Personen gar nicht bewusst waren, und es konnten wertvolle Best Practices von anderen Beraterinnen und Beratern aufgegriffen werden. Durch die dauerhafte Verfügbarkeit der Videos im edubreak®CAMPUS sowie der punktgenauen Kommentar- und Feedbackmöglichkeiten kann der Austausch über die Präsenzschulung hinaus weitergeführt werden. Dieses Modell soll zukünftig auch in anderen Fortbildungen der Thurgauer Kantonalbank eingesetzt werden.